„Einer meiner Mitarbeiter hat leider trotz eines kollegialen Kritikgesprächs, in dem vorhandene Schwächen gemeinsam erarbeitet und durch Entwicklungsziele zur Bearbeitung festgelegt wurden, die festgestellten Schwächen zur gemeinsam vereinbarten Frist nicht bearbeitet. Wie kann ich weiter handeln, ohne dabei meine demokratische Führungshaltung in Autokratie zu verwandeln?“
\n
Diese und ähnliche Fragen stellen Führungskräfte häufig, wenn es um das Spannungsfeld Zielerreichung versus Demokratische Führung geht.
Eine einfache Antwort dazu: Es menschelt eben manchmal! Trotz befriedigenden, konstruktiven und einvernehmlich geführten Mitarbeitergesprächen, kommt es immer wieder zu nicht erfüllten Absprachen und Entwicklungen die unzureichende Arbeitsergebnisse zu Folge haben.
Ein einziges Gespräch zu Verhaltensmuster- und Gewohnheitsänderung ist utopisch. Als Führungskraft ist es hier wichtig, Geduld und Empathie zu zeigen. Der erste Schritt wird hier durch ein erneutes Gespräch gegangen. Eine Ursachenklärung mit der Frage nach dem „Warum“ und eine erneute Vereinbarung impliziert, dass Sie als Führungskraft aufmerksam gegenüber der Vereinbarung und gegenüber Ihrem Mitarbeiter sind, und dass Ihnen die Zielerreichung von Bedeutung ist. Beharrlichkeit gegenüber Ihren Mitarbeitern, ohne dabei die Faktoren Motivation, Ermutigung, Wertschätzung und Empathie zu vergessen, ist beim Thema Zielerreichung grundlegend.
Häufige Gespräche als Ist-Zustands Abfrage, Teilzielkontrolle und stetiges konstruktives Feedback erleichtern es Mitarbeitern Ziele zu erreichen. Wenn nötig, sollten Führungskräfte zugleich Arbeitsunterstützung anbieten.
Die Beharrlichkeit, die die oben genannten Schritte als Hintergrund haben ist keine Autokratie, sondern Zielstrebigkeit, für die es den Mitarbeiter zu begeistern gilt.
Ausschließlich die Art und Weise der Kommunikation mit Mitarbeitern und die methodischen Mittel zur Zielkontrolle machen aus einem kollegialen/demokratischen einen autokratischen Führungsstil. Sie haben die Wahl.
Seien Sie sich bewusst, Rückschläge bleiben nicht aus! Ausdauer, Zuversicht, Sinnhaftigkeit, Motivation und den Einbezug des Mitarbeiters in zu treffende Maßnahmen zur Zielerreichung gilt es jedoch zu vermitteln und zu praktizieren, ohne dabei den Nachdruck zu verlieren.
Demokratie und Zielerreichung sind kein Widerspruch.
Eine erfolgreiche und von Freude geprägte Woche wünscht Ihnen Jan Raisch, Raisch & Voelcker Coaching-Training-Bewegung.