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Kurzbeschreibung
Sci:vesco – Verstehen, was Menschen bewegt...
Sci:vesco ist eines der neuesten und innovativsten Instrumente zur Erfassung, Messung und Darstellung von Meinungsbildern, Wertewelten und Teamkulturen.
Jeder Mensch konstruiert, auf Grundlage seiner eigenen Erfahrungen, seine ganz persönliche Innenwelt. Diese eigenen Wahrnehmungen sehen sie als Realität an und verhalten sich auch instinktiv nach diesem Muster. Da unterschiedliche Menschen sehr unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, bewerten sie gleiche Situationen z.T. sehr unterschiedlich. So kann es sein, dass es in einem Team / einer Organisation sehr unterschiedliche Wahrnehmungen von ein und derselben Situation gibt (z.B. bei Unternehmensfusionen, Teamkulturen, Produkt- oder Unternehmensbewertung, Strategieentwicklung, uvm.).
Gerade bei der Auswertung solch komplexer Sachverhalte, ist es deshalb wichtig, die individuellen Perspektiven, Wahrnehmungen und Einstellungen der Befragten unverfälscht in eine aussagekräftige Analyse einzubeziehen.
Mit sci:vesco® kommt jeder Befragte persönlich zu Wort. Alle Ansichten, Ideen und Vorschläge werden somit in Ihrer jeweiligen
Individualität berücksichtigt. Durch die anschließende Aggregation der Antwortdimensionen und der anonymisierten 3-dimensionalen Darstellung wird das Team / die Organisation in die Lage versetzt, von Außen auf sich selbst zu schauen, in einer ungeahnten Tiefe und Detaillierung. Durch das Erkennen der individuellen Konstrukte eines jeden Teilnehmers, wird die Führung / das Team in die Lage versetzt geeignete neue Handlungsoptionen zu erkennen und für das Team nutzbar zu machen.
Charakteristische Merkmale
Das Verfahren sci:vesco verbindet die Vorteile eines inhaltsoffenen Vorgehens (qualitativ) mit den Vorteilen einer strukturierten Vorgehensweise (quantitativ).
Das Verfahren ist inhaltsoffen, weil die Befragten anhand selbst gewählter Kriterien charakterisieren, also ohne Vorgaben. Strukturiert ist das Vorgehen, weil der gesamte Interviewablauf nach einheitlichen Regeln abläuft und computergestützt erfolgt.
Das Erhebungsritual schließt eine absichtsvolle Ergebnisverzerrung nahezu aus. Die begrifflichen Musterbildungen entstehen nur auf der Basis tatsächlich ausgebildeter Bewertungen und können sogar unbewusste emotionale Aspekte einbeziehen.
Die Ergebnisse können auf individueller Ebene, über Gruppen und über verschiedene Zeitpunkte hinweg verglichen werden.
Vorteile gegenüber anderen Erhebungsverfahren:
• 50% mehr Output im Vergleich zu herkömmlichen Befragungsmethoden
• Zeitersparnis: Ergebnisüberblick zu jedem Zeitpunkt per Mausklick verfügbar
• Individuumzentriertheit und Aggregation der individuellen Aussagen; also Kombination qualitativer und quantitativer Methodik
• Flexibilität im Einsatz: Der Kunde bestimmen den Rahmen der Befragung!
• Flexibilität im Interview: Der Befragte bestimmt den Kurs!
• Wirksamkeitsstudien durch Zeitpunktvergleiche (Evaluation)
Einsatzgebiete und Anwendungsfelder
- Kulturanalyse / Systemdiagnose z.: Organisationsentwicklung, Unternehmensfusionen, Nachfolgeregelungen, Firmenübernahmen
- Strategisches Management z.B.: Unterstützung von Strategieentwicklung, Bewertung von Veränderungsprozessen, Messung von Kunden-/ Mitarbeiterzufriedenheit
- Quality Benchmarking z.B: Interne Entwicklungsprozesse, Externe Wettbewerbsvergleiche, Vergabe von Auszeichnungen
- Marken- und Produktführung z.:B: Markenpositionierung, Markenmonitoring, Produktbewertung und –evaluation, Maßnahmenevaluation und Bewertung
- Top-Team Development z.B.: Klärung von Rollenverständnissen, Entwicklung von Vision und Leitbild, Bewertung von Sozial-/ Fachkompetenz
Durchführung und Ablauf
Ein sci:vesco®-Projekt wird in drei sehr eng aufeinander folgenden Phasen durchgeführt und ist, unabhängig von der Aufgabenstellung, in 2-4 Wochen realisierbar.
Phase 1: Klare Zieldefinition des Projektes und gemeinsame Festlegung der relevanten Elemente, die für den jeweiligen Kontext der Problemstellung von Bedeutung sind.
Phase 2: Mittels der speziellen sci:vesco®- Interview-Methodik, die auf dem Repertory-Grid Verfahren beruht, werden die wesentlichen Meinungsdimensionen IT-gestützt erfasst. Anschließend werden die Interviews mathematisch aggregiert und dreidimensional visualisiert.
Phase 3: Auf der Basis verschiedener integrierter sci:vesco® - Werkzeuge wird eine Mustererkennung durchgeführt und Handlungsoptionen aufgezeigt. Der Abschluss dieser Phase ist die adressatengerechte Kundenpräsentation.
Theoretische Grundlage
Den Methodenhintergrund von sci:vesco bildet die sogenannte Repertory Grid Technique, ein psychologisches Verfahren zur Analyse und Bewertung der Persönlichkeit von Menschen.
Grundlage des Repetory Grids ist die Theorie der persönlichen Konstrukte des amerikanischen Psychologen George A. Kelly. Kelly's Theorie besagt, dass es keine objektive Realität oder absolute Wahrheit gibt, sondern dass sich jeder Mensch sein eigenes Weltbild konstruiert. Er sieht den Menschen als Forscher und Wissenschaftler, der ständig auf der Suche nach Antworten ist, um seine Wahrnehmung der Realität zu verbessern. Er bildet Hypothesen über seine Umwelt, überprüft diese an seinen Alltagserfahrungen und modifiziert sie gegebenenfalls. Jede gegenwärtige Wahrnehmung der Realität kann demnach auch anders und neu interpretiert werden. Der Mensch schafft damit seine Realität selbst. Demzufolge entstehen individuelle Konstrukte und Konstruktsysteme durch die eigenen Erfahrungen. Dieser Konstruktionsprozess, in dem der Mensch sich selbst, seine Umwelt und die Beziehung zueinander bewertet, ist für Kelly der Kern psychischer Existenz. Er ist im Übrigen nicht nur kognitiv, formal logisch und offenkundig, sondern wird immer von Emotionen begleitet. Als Resultat ergibt sich für jeden Menschen ein subjektives Weltbild - sein persönliches Konstruktsystem - das für ihn handlungsleitend ist. Jedes Individuum orientiert sich an seinem eigenen Konstruktsystem.).
Weiterhin stellte Kelly fest, dass die Begriffsdimensionen der Konstrukte stets gegenläufige und selbstproduzierende Polaritäten aufweisen. Der Mensch konstruiert seine Umwelt mittels dieser bi-polaren Konstrukte, indem er seine Erfahrungen dazu verwendet, zukünftige Entwicklungen vorauszusagen. Er trifft bewusst oder unbewusst Unterscheidungen, die für ihn handlungsleitend sind, d.h. er beurteilt Situationen, Menschen oder Dinge anhand von Eigenschaften (z.B. „Firma XY ist innovativ“). Diese Unterscheidungen werden als Konstrukte bezeichnet. Wenn man also etwas als „innovativ“ bezeichne, hat man immer auch ein differenzierendes Gegenteil im Kopf z.B. „innovativ“ vs. „traditionell“. Die Anzahl solcher Konstrukte ist bei jedem Menschen für jeden Untersuchungsgegenstand unterschiedlich und begrenzt. Sie stellen in ihrer Summe das Repertoire seiner Unterscheidungen dar. Die Repertory-Grid Technik ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, um das Repertoire von Unterscheidungen eines Menschen zu erfassen und auszuwerten.
sci:vesco - ein modernes Repertory Grid Verfahren
Mit der fortschreitenden Entwicklung der Computertechnologie und dank den Pionierarbeiten von Arne Raeithel, ist es möglich softwaregestützt größere Datenmengen zu verarbeiten (Multigridanalyse oder Multiple Grid Analyse). Damit ist die Methode, deren Potenzial in der Individualanalyse nie in Frage stand, auch für Gruppen-, bzw. Teamanalysen und große Befragungsstichproben interessant geworden.
sci:vesco ermöglicht es sowohl emotionale, intuitive und auch rationale Faktoren in einer dynamischen, dreidimensionalen Präsentation anschaulich darzustellen.
Der Effekt des schnellen Aufdeckens individueller Bewertungs,- und Wertemuster (verdeckte Konflikte, „hidden agendas“, Meinungen und Visionen) durch die Methode ist als Iterationsschritt gerade in dynamischen Situationen wie einem Merger oder einer strategischen Neuausrichtung von grundlegender Bedeutung. Rechtzeitig durchgeführt, ergeben sich massive Zeit- und Kostenvorteile, wenn Konflikttendenzen schon im Ansatz erkannt und bearbeitet werden.
Wissenschaftliche Grundlage und Gütekriterien
sci:vesco in der Forschung
Die sehr umfangreichen Einsatzmöglichkeiten von sci:vesco, verbunden mit inhaltlicher Tiefe und faktischer Klarheit, prädestinieren dieses Tool für wissenschaftliche Studien in vielen verschiedenen Bereichen. Überall dort, wo es gilt subjektive Haltungen, Empfinden und Wertesysteme aufzudecken und zu analysieren, ist sci:vesco gefragt. Einige Beispiele:
• Demokratieforschung
Die meisten Menschen betrachten Demokratie als die beste Regierungsform. Was Menschen aus verschiedenen Kulturen unter Demokratie verstehen, unterscheidet sich dabei aber erheblich. Vorgefertigte Fragebögen, die den kulturellen Hintergrund ihres Autors widerspiegeln, vereinfachen dabei oft sehr grob. Wertbilder kulturübergreifend zu erfassen ist eine besondere Stärke von sci:vesco.
Lesen Sie dazu mehr im Konferenz-Artikel von Dr. Norma Osterberg-Kaufmann zur Research Conference "Civil Society and Democracy" der ÖFG, 9.-10. November 2012, Wien.
• Marken- und Konsumforschung
Ein wachsendes ökologisches und soziales Bewusstsein bei Konsumenten hat dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren eine Fülle neuer Gütesiegel und Zertifikate entstanden sind, mit denen Konsumprodukte beworben werden. Wofür die einzelnen Siegel stehen, ist für den Konsumenten aber nur schwer durchschaubar. Ebenso wenig ist für die Anbieter klar, welche Identitäten den einzelnen Siegeln von den Kunden implizit zugeschrieben werden.
sci:vesco gibt ein klares Bild und hilft Markenprofile zu schärfen, wie Verena Berger und Prof Dr. Jürg Hari von der ZHAW School of Management zeigen.
Hier geht es zu ihrem Konferenz - Artikel von der Academy of Marketing Conference, Juli 2012, Southhampton.
Der Konsument im 21. Jahrhundert ist ein sonderbares Wesen. Er kauft teure Anzüge vom Designer und Milch beim Discounter. Sein Konsumverhalten lässt sich nicht durch einfache Schablonen beschreiben. Die symbolisch/emotionale Identität einer Marke ist entscheidend für ihren Erfolg. Das sci:vesco Verfahren gibt Antworten auf die elementaren Fragen: Was verbinden die Konsumenten mit einer bestimmten Marke? Was erwarten sie? Was ist ihnen wichtig?
Mehr dazu in der Dissertation von Thomas Riklin, Universität St. Gallen.
• Qualitätsforschung
Wie misst man Qualität in der Forschung?
Die Natur- und technischen Wissenschaften messen Forschungsqualität mit Hilfe von bibliografischen Indikatoren, wie Impactfaktor. In den Geistes- und Sozialwissenschaften sind robuste Qualitätsindikatoren weniger bekannt. Um Qualität messbar zu machen, muss man die Experten fragen: Was bedeutet Qualität in der Wissenschaft für Literaturwissenschaftler, Historiker, Kunsthistoriker usw.? sci:vesco eröffnet den Zugang zu unterschwelligen Wertewelten und Einstellungen und macht die Qualitätskriterien explizit, die implizit schon vorhanden sind.
Lesen Sie mehr bei Michael Ochsner, Sven Hug und Hans-Dieter Daniel, Universität Sankt Gallen.
• Medizin- und Pflegeforschung
Bei der Pflege kranker Angehöriger sind die psychischen Belastungen und die Veränderungen im Zusammenleben für die Familienangehörigen oft eine schwerwiegende Beeinträchtigung. Eine wertvolle Unterstützung kann hier gezielt ansetzen.
Psychische Belastungssituationen sind aber mitunter schwerer erfassbar. Hier leistet sci:vesco einen wichtigen Beitrag, um die Bedürfnisse der pflegenden Ehepartner von Parkinson-Kranken aufzudecken. Lesen Sie mehr im Artikel von Kaitlyn Roland, Mary Jenkins und Andrew Johnson, Universitity of Western Ontario, London, Kanada.
Ausbildung und Zertifizierung
Erfahrenen Beratern und Unternehmen bieten wir die Möglichkeit, sich im Rahmen einer zweistufigen 7-tägigen Ausbildung zertifizieren zu lassen:
Stufe 1
• sci:vesco® - Coach für Einzelauswertungen
• Dauer: 3 Tage
Stufe 2
• sci:vesco® - Master für Gruppenauswertungen
• Dauer: 4 Tage (gegliedert in 2 Kurse à 2 Tage)
• Voraussetzung ist die Stufe 1