Der Wandel der Arbeits- und Organisationswelten ist ein stetiger dynamischer Prozess und erstreckt sich über viele Ebenen. Die besonderen Veränderungstreiber Dezentralisierung, Flexibilisierung, Embloyability und Selbstfürsorge rücken mehr und mehr in den Fokus. Neue Anforderungen und Erwartungen ebenso Rahmenbedingungen kennzeichnen einen Strukturwandel.
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Dieser partizipiert somit auch mit dem persönlichen Karrieremanagement. Was ist eigentlich eine Karriere heute und wozu ein persönliches Karrieremanagement? Haben sich die Arbeits- und Organisationswelten so signifikant gewandelt?
Das Wort Karriere bedeutet der Wortabstammung nach „Rennbahn“
Also Vorankommen in einer Laufbahn, in einem Wettbewerb (Unternehmen). Beim Start der eigenen (Laufbahn) Karriere sind –bildlich- die Beschaffenheit dieser „Rennbahn“, die eigene „Physis“, als auch die „Laufschuhe“ zu berücksichtigen. Konkret somit die eigenen Talente, die Handlungskompetenz, die Unternehmen sowie die „Wettbewerbsbedingungen“.
Dezentralisierung, Flexicurity, Embloyability und Selbstfürsorge sind ein Teil dieser Wettbewerbsbedingungen im Karrierelauf. In welcher Weise? Dezentralisierung charakterisiert grundsätzlich die Auflösung der starren räumlichen Strukturen. Auf der Unternehmensebene geht es darum, große oder kleine Fertigungsstätten und Dienstleistungen zu strukturieren. Motivation und Kontrolle erfolgt durch Management by Objektives (MbO). Auf der Ebene der Organisationseinheit können ganzheitliche oder teilheitliche Gruppen geschaffen werden. Die Separierung von Funktionen führt bisweilen zur funktionalen Arbeitsteilung. Der Begriff „Flexicurity“ bringt zum Ausdruck, dass etwas zusammengebracht werden soll, was nicht ohne Weiteres zusammenpasst - „flexibility“ und „security“, Flexibilität und Sicherheit. Dazu kommen Arbeitszeitmodelle (gesetzlich, tariflich und betrieblich) in den Varianten Gleitzeit, Lebensarbeitszeit, Zeitwertkonten, Schicht- und Teilzeit, ebenso Vertrauensarbeitszeit. Selbst sogenannte atypische Beschäftigungsverhältnisse wie z.B. geringfügige Beschäftigungen, Arbeitnehmerüberlassungen, Home-Office und Mobile-Telearbeit sind zum Standard der Beschäftigungs- und Personalpolitik in Unternehmen geworden.
Für das Unternehmen ist dies ein Flexibilisierungsinstrument in der Produktionsrückkopplung an die Markterfordernisse. Persönliches Karrieremanagement bedeutet im Kontext Employability stetig und eigeninitiativ den Arbeitsmarkt, das Unternehmen und die eigenen Kompetenzen im Blick zu haben, ebenso zu reflektieren. Damit wird deutlich, dass Anforderungen und Bedingungen der Arbeitswelt zum Teil äußerst belastend sind. Der Prozess muss deshalb der Balancierung dient der Maximierung der positiven Erlebnisqualitäten bzw. Minimierung der negativen Erlebnisqualitäten dient. Ganz besonders in den verschiedenen Lebensbereichen und ist im Kontext von Work-Life-Balance.
Was ändert sich nun signifikant?
Die typischen Veränderungen der Dezentralisierung sind Leistungsvorgaben zur Motivation und autonome Arbeitsgruppen mit der einhergehenden Zerlegung ganzheitlicher Arbeitsaufgaben.
Der Flexicurity-Wandel der Arbeits- und Organisationswelten besteht sich im Weiteren im Umgang mit flexiblen Beschäftigungsformen.
Aus unternehmerischer Perspektive wandelt sich Embloyability vor allem im Kontext mit unternehmensinternen Veränderungsprozessen. Embloyability ist ein neues immaterielles Konzept zur Schaffung von Sicherheit. Wenn Arbeitsvertrag und Beruf nicht mehr von Dauer sind, wenn Lernen lernen und Wissen zum Erfolgsfaktor wird, dann genießt derjenige die höhere Sicherheit, der sich schnell an neue Bedingungen und Anforderungen anpassen kann. Mit diesen Kompetenzerwartungen in Verbindung mit überdurchschnittlicher Eigeninitiative in der Lösungsorientierung, erfolgen heute die Auswahlrunden oder sogar die Direktansprache der Hochschulabsolventen.
„online sein“ ist der Gradmesser für die Kommunikation.
Twitter, Skype oder das iphone sind sorgen für die ständige Erreichbarkeit. Dies erfordert nicht nur Veränderungsbereitschaft, sondern ebenso Methodenkompetenz in der technischen Dynamik der Arbeitswelt. Die Selbstfürsorge erklimmt eine völlig neuartige Entwicklungsstufe in der Diskussion um Work-Life-Balance bzw. Vitalität.
Mitarbeiter sind inzwischen keine reinen Aufgabenempfänger mehr, sondern zunehmend mit so genannten Mitunternehmern gleichzusetzen. Hierunter versteht man Mitarbeiter, die eigenverantwortlich ihre Arbeitszeit nach Anforderung und Inhalten organisieren und bestimmen. Dabei ist der bekannte Acht-Stunden-Tag kein maßgebender Rahmenfaktor mehr. Das heißt, dass mit dem Wegfall des Acht-Stunden-Tages Mitarbeiter über keine geregelten Erholungsphasen mehr verfügen. Dies entsteht meist aus einer so genannten Selbstausbeutung heraus: Arbeitsta-ge, die regelmäßig aus zwölf oder mehr Stunden bestehen, sind dabei keine Seltenheit. Die Humanisierung der Arbeit ist längst zum Humankapital für die Unternehmen geworden. Die Veränderungsgeschwindigkeit ist nur zu erhalten, wenn dieser Humanfaktor berücksichtigt und entsprechend gepflegt wird. Um 16.00 Uhr ins Fitnessstudio und um 19.00 Uhr nochmal für drei Stunden von zu Hause arbeiten. Freunde, Sport, Spaziergänge müssen weiterhin drin sein.
Vorhang auf für die Generation X, Y, Z „am Startblock“ der Karriere
Persönliches Karrieremanagement bedeutet Eigeninitiative, Spitzenleistungen und stetige Veränderungsbereitschaft. Eigene Zielvorstellungen gleichzeitig hohe Handlungsorientierung, weniger reines Wissen und das lebenslange Lernen werden erwartet. Arbeitnehmer ohne Wissensmotivation und die Kompetenz zur Selbstorganisation werden es in der eigenen Lebenserfüllung und im Job schwer haben. Der Arbeitnehmer wird zum Wettbewerbsprodukt und zum anerkannten Erfolgsfaktor in den Unternehmen. Wichtig ist jedoch, dass jedoch ist, dass alle Karrierestationen den jeweiligen Wettbewerbsvorteil ausmachen.
Wie begegnen Sie in Ihrem persönlichen Karrieremanagement nun konkret diesen Veränderungen? Sicher ist, Sie sind der überdauernde Megatrendfaktor in den nächsten 30-40 Jahren in Ihrer beruflichen Karriere. Egal welche Platzierung Sie aktuell im „(Karriere) Rennen“ einnehmen, den Masterplan für den Zieleinlauf gibt es jedoch nicht, aber eine „Roadmap“ explizit für die Veränderungsfaktoren Dezentralisierung, Flexicurity, Embloyability, und Selbstfürsorge.
Bleiben Sie gespannt und lesen Sie mehr in meiner gleichnamigen Publikation zu diesen Strömungen im Wandel von Arbeits- und Organisationswelten. Hilfreich in den Planungen zu „Karrierestatus“ oder „Karrierebeschleuniger“. So bleiben Sie im persönlichen Rennen auf Karrierekurs.