“The only definition of a leader ist some who has followers”, behauptete bereits Peter F. Drucker. Was ist eigentliche eine Gruppe, Arbeitsgruppe oder ein Team im Unternehmen? Was beeinflusst dabei signifikant eine Gruppe und somit die gesamte Unternehmensperformance?
Wie selbstverständlich verbringen wir fast unser ganzes Leben als Mitglieder von Gruppen. Wir wachsen in einer Gruppe auf, der Familie. In Unternehmen spielen Gruppenprozesse eine besondere Rolle: Arbeitsgruppen und Teams sind die kleinsten Organisationseinheiten, Elementarzellen eines Unternehmens, in denen durch Synergie- und Lerneffekte sowie dank der Förderung der sozialen Kompetenz von Gruppenmitgliedern eine besondere Gruppenleitung zustande kommt. Der konkrete Begriff Gruppe wird in der Literatur nicht einheitlich definiert. Man kann als Gruppe jede Ansammlung von zwei und mehreren Personen bezeichnen, die sich aufgrund ähnlicher Interessen, Aufgaben oder Ziele zusammengetan haben. Das Team wird dabei besonders gegenüber der Gruppe abgegrenzt.
Nicht jede Gruppe ist ein Team, aber jedes Team eine Gruppe. Gruppen und Teams sind dynamische Handlungseinheiten. Die Effizienz hängt von der praktischen Umsetzung ab. Welche Faktoren können diese Dynamik beeinflussen? Die Organisationsstruktur im Unternehmen muss seiner Elementarzelle, der Gruppe die Arbeitsbedingung zulassen und schaffen. Unter dem Einflussfaktor der Organisationsstruktur versteht man deshalb die allgemeinen Arbeits- und Organisationsbedingungen, in die die Gruppe im Unternehmen eingebettet ist. Die Ressourcen der Mitglieder, sind ein weiterer positiven Einflussfaktor auf die Gruppen- bzw. Teamleistung. Sie sind von besonderer Wichtigkeit – schließlich sind es die Individuen, die Aufgaben lösen und Ideen produzieren. Mit den Ressourcen der Mitglieder ist neben Fachkompetenz, zusätzlich der psychodynamische Charakter der Person in seiner handlungsorientierten Kompetenz zu sehen. Sie stellt eine Verhaltensanforderung in der Kompetenz an die Gruppenmitgliedschaft dar. Mit den personalen Ressourcen hat die Gruppe damit die Möglichkeit Ziele oder Aufgaben optimal zu erreichen. Unternehmenskonformes Denken in der Ausschließlichkeit führt zu eingefahrenem Gruppendenken mit unwirtschaftlichem Gruppenprofit. Gruppen verfügen über ein Gemeinschaftsgefühl (Wir-Gefühl, Solidarität).
Diese wichtige Gruppenvoraussetzung wird Kohäsion genannt. Eine erhöhte Gruppenkohäsion beeinflusst die Leistungsstreuung, die Einzelleistungen nehmen um einen Gruppendurchschnitt ab. Der Konformitätsdruck innerhalb von Gruppen bewirkt eine geringe Leistungsstreuung. Mit dem Einflussfaktor, dem Feedback, wird diese erforderliche Spannungsdynamik in einer gut geführten Gruppe zwischen Homogenität und Heterogenität immer wieder nachjustiert. Das Feedback dient als Rückmeldung zur Selbst- und Fremdwahrnehmung. Bei strikter Einhaltung der Feedbackregel ist es für ein Team ein positives Instrument zur Leistungssteigerung der Gruppenergebnisse. Diese systematische Nutzung kann für die permanente Weiterentwicklung im Ergebnis der Gruppe genutzt werde. Wichtigster Faktor für Follower ist das Führungsverhalten. Allerdings kann die Führungsverantwortung (Leitung) noch so groß sein, sie ist eingebunden in das Netz sozialer Beziehungen in denen sie entstehen. Leitung(macht) ist deshalb immer relativ. Die Gradwanderung in der Interaktion, als auch in der Rollenambiguität ist das Wirkungsfeld des Gruppenleiters und deshalb (fast) positivster Einflussfaktor in einem Team. Welche Bestimmungsfaktoren beeinflussen die Teamarbeit allerdings negativ? Gruppen sind nicht für jede Problemart in gleicher Weise geeignet.
D.h. Die Aufgabe selbst wird zum Einflussfaktor.
Die Aufgabe einer Gruppe ist entweder vorgegeben oder wird gemeinsam formuliert. Die Klarheit über die Interessen des Auftraggebers ist wichtig. Für die Realisierung ist es wichtig, Einbindung der Gruppe in die Gesamtorganisation im Auge zu haben. Die gemeinsame Aufgabe und Bewusstsein der Aufgabenorientierung entscheidet über die Intensität und Dauer der Gruppenkohäsion. Keine Kommunikation bzw. keine direkte Kommunikation ist der zweite negative Störfaktor von Teamleistungen. Kommunikation ist allgegenwärtig. Ob wir es wollen oder nicht. Wir kommunizieren ständig Verbal, oder nonverbal, sogar durch unser Schweigen oder Zurückhaltung. Nur eine offene Kommunikation ermöglicht die Vorteile der wirtschaftlichen Gruppenleistung. Eine vollständige Kommunikation besteht dann, wenn jeder mit jedem eine offene Atmosphäre, den gegenseitigen Austausch schafft. Das „Wort und der „Ton“ beeinflussen direkt unser Verhalten. Das Wechselspiel von Wort und Ton erzeugt letztendlich Reaktion und Verhalten im Einzelnen und als Gruppe. Somit entsteht Verantwortung für das Tun. Falsche Kommunikation, ohne Perspektiven, mit fehlenden Beschreibungen, durch unkonkrete und unangemessene Aussagen oder Hinweise die nicht brauchbar sind, garantieren deshalb ein negatives Gruppenergebnis. Situative direkte Kommunikation entsprechend der Rollendifferenzierung ist somit ein signifikanter Einflussfaktor.
Fazit: Gruppenarbeit ist in komplexen Prozessen ein wirkungsvolles Instrument um das Unternehmen zu entlasten und vermehr Potenziale von Mitarbeiter zu nutzen. Für die erfolgswirksame Dynamik der Gruppe sind jedoch Handlungskriterien zu beachten. Das Wissen um diese Interdependenzen ist Gestaltung und Steuerung von Teamarbeit unabdingbar. Andersfalls wird ein negatives Gruppenergebnis erzeugt, bis zur Stagnation der Teamleistung. Besondern bei der Kommunikation in Gruppen macht der Ton die Musik und Authentizität wird zur motivierenden Wirkung.
Ohne Follower können Leader keine Ziele erreichen!
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